Rücken
Ist die Wassergewöhnung und -bewältigung abgeschlossen, beherrschen die Kinder die sieben Grundfähigkeiten des Schwimmens (siehe Gruppe Grün). Können sie also erstmal schweben und gleiten in Bauch- und Rückenlage, so ist es einfach die Beine dazu zu bewegen und schnell Antrieb zu erzeugen.
Der wechselseitige Kraul/Rückenbeinschlag ähnelt dem Strampeln und dem Gehen. Die Gelenke und Muskeln der noch wachsenden Kinder sind auf diese Bewegungsrichtung ausgelegt und kennen sie genau.
Schwimmt man mit dieser Beinbewegung in Bauchlage, müsste der Kopf im Wasser liegen, um eine gesunde und widerstandsarme Wasserlage zu erzielen. Die damit unweigerlich zusammenhängende Atmung müsste gelernt und beachtet werden.
In Rückenlage kann man dahingegen jederzeit und im eigenen Rhythmus atmen. Zudem orientiert man sich visuell außerhalb des Wassers, also in bekannter Umgebung. Ein netter Nebenaspekt ist außerdem die erleichterte Kommunikation mit dem Trainer/der Trainerin.
Mit ’Rücken’ als Erstschwimmart sind also vor allem die Rücken-/ Kraulbeine gemeint (siehe Gruppe Rot). Die Arme kommen später hinzu (siehe Gruppe Gelb).
Wir aktivieren beim Rückenschwimmen den ganzen Körper und trainieren besonders die Bauch- und Rückenmuskulatur, genauer gesagt die Muskeln entlang der Wirbelsäule und die Schultermuskulatur. Das Rückenschwimmen gilt als gesündeste Schwimmart.
Brust
Vor über 100 Jahren wurde erstmals die Schwimmpädagogik
festgehalten.
Das Schwimmen war derzeit überwiegend für die militärische Ausbildung von Bedeutung. Die Ohren sollten unbedingt außerhalb des Wassers bleiben, um alles genau Hören zu können. Außerdem diente der Frosch als Bewegungsvorbild, daher der Beinschlag. So wurde diese Form des Schwimmens über Jahre weitergegeben.
Noch heute ziehen etwa 80% der ’Gelegenheitsschwimmer’ in Bauchlage und mit dem Kopf außerhalb des Wassers ihre Bahnen. Sie sind zwar nicht schnell, können sich aber gut orientieren.
Die medizinische Sicht darauf fand erst viel später Beachtung. Um den Rücken und den Nacken zu schonen, sollte der Kopf demnach in gerader Verlängerung der Wirbelsäule gehalten werden. Das Gesicht liegt somit während der Gleitphase zwingend im Wasser. Die korrekte Atmung müsste erlernt und beachtet werden. Um einen gleichmäßigeren Antrieb, sowie eine ergiebige Gleitphase zu erzeugen, müssten die zyklischen Arm- und Beinbewegungen genauestens aufeinander abgestimmt werden.
Das Brustschwimmen beinhaltet also sehr komplexe Bewegungsabläufe, die gut ineinandergreifen müssen, um eine möglichst gelenkschonende Haltung, sowie starken Vortrieb erzeugen zu können.
Die Komplexität führt dazu, dass wir das Brustschwimmen erst etwas später angehen (siehe Gruppe Gelb und Blau). Die Kinder sind inzwischen älter und können die Abläufe besser separieren und
nachvollziehen.